Mehrgenerationen, Killesberg
Jahr: 2018
Größe: 11.440 qm
Ort: Stuttgart
Leistungsphasen: 2-3
Beauftragung: Wettbewerb, 4. Rang
Verfasser: JMN Architekten
Städtebauliche Idee
Einer Gruppe Findlingen gleichend sind die Baukörper des Pflegeheims und der Wohnbauten auf der Kuppe des Killesberges verteilt. Ihre Spiralförmige Anordnung folgt der Logik des Hanges und seiner Topographie, wodurch sich die Höhenentwicklung des Berges auch an den Baukörpern ablesen läßt.
Das Pflegeheim als Hochpunkt der spiralförmigen Gruppe bildet eine selbstverständliche „Landmark“.
Form und Anordnung der Baukörper definieren eine Abfolge von Plätzen unterschiedlicher Qualitäten.
Von Norden kommend bilden das Pflegeheim und seine beiden benachbarten Baukörper als Auftakt den städtischen „Plaza“ des neuen Quartiers. Öffentliche und kommerzielle Nutzungen sind in den Erdgeschosszonen angeordnet und beleben den Platz.
Nach Osten über die Streuobstwiesen hinweg bietet der Ort Ausblicke zum Killesbergturm und bis nach Bad Cannstadt. Nach Westen begrenzt eine Freitreppe mit Sitzgelegenheiten den Plaza und lädt zum Verweilen und Rasten ein.
Nach Süden, an der Mobilitätszentrale vorbei, bilden die Wohnungsbaukörper einen zweiten, intimeren Platz, der durch Gemeinschaftsflächen zum Spiel und der Erholung geprägt ist.
Zwischen den Gebäuden bieten sich immer wieder Ein- und Ausblicke. Grünraumschollen zonieren zwischen halböffentlichen und öffentlichen Freiräumen und leiten den Weg auch zwischen den Gebäuden hindurch in die Umgebenden Landschafts- und Raumzonen.
Die lockerer Anordnung der „Findlinge“ lädt zum Durchstreifen ein und gewährleistet eine gute Durchlüftung des Baugebiets und seiner Umgebung.
Verkehr
Im Sinne eines zukunftsweisenden Verkehrskonzeptes ist die neue Killesbergkuppe vollkommen autofrei konzipiert. Nördlich des Pflegeheims wird der Besucher- und Anwohnerverkehr in die Tiefgarage geleitet, in der sich sämtliche erforderlichen Stellplätze befinden.
Die Durchfahrt auf den Plaza ist prinzipiell nicht gestattet. Personentransporte durch Taxen und Krankenwägen, sowie Fahrten zur Anlieferung, sowie zum be- und entladen sind hiervon ausgenommen.
Fahrradabstellräume, sowie E-Bike Ladestationen sind in jedem Wohnhaus erdgeschossig angeordnet und Teil des Mobilitätskonzeptes.
Pflegeheim
Der Baukörper des Pflegheims setzt sich aus zwei punktsymetrischen, über eine gemeinsame Mitte ineinandergreifenden Grundrissformen zusammen. Die Pflegeinrichtungen und -stationen sind in den ersten beiden Vollgeschossen angeordnet. in den darüberliegenden Geschossen befinden sich die betreuten Wohneinheiten des Siedlungswerks.
Das Pflegeheim erschließt sich über das von allen Bewohnern nutzbare Plazageschoss. Sein Haupteingang öffnet sich nach Süden zum Plaza.
Der in der süd-östlichen Ecke des Plazageschosses gelegene Begegnungs- und Gemeinschaftsraum wird auch für öffentliche Veranstaltungen wie Kammerkonzerte, Lesungen, etc. genutzt und ist somit das Hauptbindeglied zwischen Pflegeheim, betreutem Wohnen und Öffentlichkeit.
Seine offen gehaltene Fassade knickt in Richtung Plaza in das Gebäude ein und leitet dadurch auch den von Norden kommenden Besucher in Richtung Plaza.