Klosteranlage Breitenau
Jahr: 2018
Größe: 6.232 qm
Ort: Guxhagen/Breitenau
Leistungsphasen: 1-2
Beauftragung: Wettbewerbsbeitrag, Städtebau 4. Rang
Verfasser: JMN Architekten
Städtebauliches Konzept
Die Neu- und Weiterentwicklung der Bebauung des Planungsgebietes geschieht parallel und mit Abstand zur Fulda. Das bestehende Wohngebiet findet auf dem Gebiet nördlich des ehemaligen Klosters durch die von Vitos genutzten Gebäude seine Fortsetzung. Eine Raumfolge von Wohnhöfen, um die sich bestehende und neue Gebäude anordnen bildet Kommunikationsraum für die Bewohner, lädt aber auch zum Durchstreifen der Anlage ein. Südwestlich der Klosteranlage entlang der Brückenstraße und weiter bis zur B83 schlagen wir weitere Wohnbebauungen vor.
Südwestlich des Klosters konzentrieren sich die Gedenkstätte, Werkstätten und Ateliers, eine Hotelanlage, sowie weitere Fremd- und Sondernutzungen. Die Klosteranlage selbst wird in Verbindung mit einer Jugendherberge, einer Bibliothek, sowie einer für alle offene Mensa in ein kirchennahes Kongresszentrum transformiert. Ein verglaster Pavillon schließt den Hof der ehemaligen Klosteranlage und eröffnet einen Dialog mit den benachbarten Fremdnutzungen.
Den zentralen Ort des Gedenkens bildet ein großzügiger Platz, welcher als Auftakt der Gedenkstätte von Süden erschlossen wird. Gerahmt von Zehntscheune (barrierefreie Gedenkstätte), alter Pforte (inkl. Café-Nutzung), Zugang zum Kirchturm und den Originalschauplätzen, ist er nicht nur Sammelpunkt der Besucher, an dem die Geschichte des Ortes reflektiert und verarbeitet wird, er bildet auch den Startpunkt des Gedenkpfades, der zur weiteren Andacht einlädt und den Wandel des Klosters auf Schautafeln verdeutlicht.
Der Bereich östlich der Klosteranlage entlang der Fulda wird weitestgehend von neuer Bebauung freigehalten und freiraumplanerisch als Raumreserve zur Erholung entwickelt. Die malerische Ansicht des Klosters vom östlichen Fuldaufer und somit bestehende „Postkartenmotive“ bleiben erhalten. Die Integration des „Gedenkweges“ innerhalb dieses Freiraumkonzeptes stärkt das Bewusstsein für den Ort und zollt seiner Geschichte Respekt. Bestehende Wander- und Radwege werden integriert.
An der nordöstlichen Ecke des Planungsgebietes schlagen wir einen „Marktplatz“ vor. Das neu zu schaffende Gemeindezentrum, sowie ein Bootshaus sind ihm angegliedert. das Bootshaus mit Toiletten und Touristeninformation dient als touristischer Atraktor, der es den Kanuten auf der Fulda ermöglicht in Guxhagen-Breitenau Halt zu machen. Die Ausgestaltung des Marktplatzes ermöglicht vielfältige Nutzungen, auch für Veranstaltungen und Feste. Seine Lage macht ihn zum Toröffner in das Klosterareal. Gleichzeitig dient er als Verbindungsglied zwischen Breitenau und Guxhagen, bzw. zwischen den beiden Uferseiten.